Von Tomaten und Tabakschwärmern

Durch die eher geringe Umweltbelastung gibt es in Uruguay noch jede Menge Getier. Dieses Jahr gibt es z. B. gefühlte 10mal so viele Spinnen draußen, als im letzten Jahr. Alles ist zugesponnen und die Festigkeit der Fäden ist hier um einiges höher als wir das aus Deutschland kennen. 
Es gibt auch viel mehr Schmetterlinge und Motten, teilweise recht große Exemplare wie z. B. der Tabakschwärmer (Manduca Sexta) mit bis zu 10 cm Flügelspannweite.


Einige hier (z. B. Difi) können davon schon ein Lied singen. Bei uns kam jetzt gerade die erste Strophe an. Die Raupen des Tabakschwärmers ernähren sich nämlich am liebsten von Nachtschattengewächsen zu denen der Tabak, aber auch die Tomate gehört. Der Tabak schützt sich, nachdem er angebissen wurde, mit einer vermehrten Produktion von Nikotin. Die Tomate kann das leider nicht.

Bild: wikipedia.de

Eine der ertragreichsten Tomaten die wir jemals hatten, wurde jetzt befallen. Die Pflanze keimte zufällig im Topf einer Avocado, die wir mit Kompost unserer Nachbarin angereichert hatten. Da zu diesem Zeitpunkt kein Platz auf unserer Terrasse war, kam die Pflanze in den Garten, sozusagen in die „Katzentoilette“ Nr. 1. Das war dann wohl der ausschlaggebende Punkt für die massive Fruchtbildung.



Bis letzte Woche ging das auch gut. Kein Problem mit Regen und Pilzbefall. Dann kamen die Monsterraupen und haben innerhalb von 1-2 Tagen 30-40 % der Blätter niedergemacht. Die Dinger sind ausgewachsen so groß wie ein kleiner Finger.




Da hilft nur absammeln, aber nach der 10 Raupe mussten wir uns etwas einfallen lassen. Doris hatte ja kürzlich Neemöl bei Tienda entdeckt und das hat Reinhard dann ausprobiert. Die „Mitesser“ fallen zwar nicht tot vom Blatt, haben aber scheinbar keinen großen Appetit mehr auf Tomate. Seitdem haben wir noch 2 kleinere Raupen gefunden.
Nachschauen und untersuchen muss man weiterhin täglich, aber die „Neuzugänge“ gehen gegen Null!

Also die Tomaten prophylaktisch mit Neemöl-Emulsion besprühen und das Raupen sammeln wird entscheidend weniger. Ob man damit die Raupen ganz fernhalten kann, werden die nächsten Pflanzen zeigen die wir Einsprühen, bevor Raupen sichtbar werden.

Wirklich helfen soll nur das Bakterium Bacillus thuringiensis und da auch nur bei den jungen Raupen. Aber ob das in Uruguay verfügbar ist, können wir nicht sagen. In Deutschland wird dieses Bakterium gegen die Schnakenlarven eingesetzt und man bekommt es fast überall.


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