Uruguay und Deutschland arbeiten beim Waldschutz zusammen

Von Vilma Guzmán
amerika21

Montevideo. Die Regierungen von Uruguay und Deutschland haben ein Abkommen über die technische Zusammenarbeit bei der nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder in dem südamerikanischen Land geschlossen. Damit solle zur landwirtschaftlichen Entwicklung beigetragen werden, in die sowohl die natürlichen und künstlichen Wälder wie auch Viehzucht und Milchwirtschaft einbezogen sind. Bei der Unterzeichnung waren Uruguays Minister für Viehzucht, Landwirtschaft und Fischerei, Tabaré Aguerre, und Vertreter der Deutschen Botschaft im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft anwesend.

Der natürliche Wald In Uruguay soll laut Gesetz als
strategisches Element“ für das ökologische Gleichgewicht geschützt werden



Ziel des gemeinsamen Projektes ist unter anderem die Erhaltung von Saatgut der einheimischen Baumarten. Auch sollen gemeinsam Maßnahmen der Wiederaufforstung und zum Schutz der Wälder entwickelt werden.

Nach Angaben von Minister Aguerre arbeite Uruguay seit 2011 mit Deutschland auf der Basis zweier wesentlicher Ziele zusammen: „Schutz der heimischen Wälder und Lebensmittelsicherheit“. Der natürliche Wald diene dem Ökosystem, schütze die Ufer von Flüssen und Bächen und sichere die Biodiversität der Flora und Fauna. Man stehe vor der Herausforderung des weiteren Wachstums in der Forstwirtschaft, bei Soja, Milch, Fleisch und Getreide, so der Minister.

Das für die künstlich angelegten Eukalyptus- und Kiefernwälder für die Zellstoffproduktion einschlägige Forstgesetz Uruguays schreibt auch vor, dass der natürliche Wald als „strategisches Element“ für das ökologische Gleichgewicht geschützt werden müsse.

Laut dem Investor Doug Bell ist Uruguay der viertgrößte Exporteur von Milchprodukten, der sechstgrößte Exporteur von Sojabohnen, exportiert fünf Prozent der weltweiten Rindfleischprodukte und verfügt über die größten und modernsten Papierfabriken der Welt. Kritiker warnen seit langem vor den ökologischen Folgen der großen Eukalyptusplantagen, die zur Produktion von Zellulose angelegt wurden. Der Boden werde dadurch übersäuert und ausgetrocknet, die Wasserreserven vernichtet und die Biodiversität bedroht. Gewässer würden durch die Papierfabriken und die Ausbreitung von Dioxinen über die Chlorbleiche verschmutzt und vergiftet. Dies könne langfristig zu einer Ernährungskrise führen. Auch der kürzlich verstorbene Poet und Aktivist Eduardo Galeano hatte sich dazu geäußert: „Fast food, fast wood: Devisenbringer, Entwicklungsvorbilder, Fortschrittssymbole sind Holzzuchtanstalten, die die Erde auslaugen und die Böden ruinieren.“

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