Odebrecht-Konzern hat Wahlkampf des argentinischen Präsidenten finanziert

Buenos Aires. Der in weltweite Bestechungsskandale verwickelte brasilianische Konzern Odebrecht hat 2015 eine halbe Million US-Dollar zum Wahlkampf des argentinischen Präsidenten Mauricio Macri beigesteuert. Wie die Tageszeitung La Nación berichtete, floss das Geld über eine weniger bekannte Firma der Odebrecht-Holding namens Braskem S.A. in die Wahlkampfkasse von Macris Partei Propuesta Republicana (PRO). Laut Mitarbeitern von Odebrecht sollen auch an die Parteien anderer Präsidentschaftskandidaten Spendengelder überwiesen worden sein.

 

Argentiniens Präsident Macri bei einem Staatsbesuch in Brasilien
Argentiniens Präsident Macri bei einem Staatsbesuch in Brasilien

Schriftliche Belege darüber existieren jedoch nicht. Die betroffenen Parteien bestreiten den Erhalt von Geldern. Ein Sprecher der PRO betonte die Legalität der Wahlkampfspenden. Es hätten zur betreffenden Zeit keinerlei geschäftliche Verbindungen zwischen Odebrecht und der Stadtregierung von Buenos Aires bestanden, der Macri damals vorstand.

Ermittlungen der US-Justiz zufolge hat der Odebrecht-Konzern auf drei Kontinenten insgesamt 785 Millionen US-Dollar Schmiergelder gezahlt, um so Bauaufträge zu erhalten. Im Dezember 2016 bekannte sich das Unternehmen vor der US-Justiz der Korruption und Bestechung schuldig und willigte ein, Ausgleichszahlungen in Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar in Brasilien, den USA und der Schweiz zu tätigen. Derzeit werden Vergleiche in zahlreichen weiteren Ländern angestrebt, darunter auch in Argentinien.

Von Christian Dürr
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