Neues Strafverfahren gegen De-facto-Präsident Michel Temer in Brasilien

Brasilia. In Brasilien hat Generalstaatsanwalt Rodrigo Janot gegen De-facto Präsident Michel Temer Anklage wegen passiver Korruption erhoben. Er soll wort- und widerspruchslos zugehört haben, als ihm der Chef des Fleisch- Exportgiganten JBS, Joesley Batista, erklärte, wie korrupte Finanzoperationen sowohl mit Regierungsbeamten als auch mit Justizvertretern durchgeführt wurden.

 

Weiter im Visier der Justiz: De-facto-Präsident Temer in Brasilien
Weiter im Visier der Justiz: De-facto-Präsident Temer in Brasilien QUELLE: MICHEL TEMER LIZENZ: CC BY 2.0

Da das Gespräch just im März dieses Jahres stattfand, erfüllt der Vorgang die verfassungsmäßige Bedingung, um einen Mandatsträger vor ein Strafgericht zu bringen.

Der JBS-Chef hat das teilweise einseitige Gespräch bewusst herbeigeführt und aufgezeichnet. Die brasilianische Bundespolizei übermittelte die Vorkommnisse dem Obersten Gericht in einem Untersuchungsbericht. Das Ganze findet im Rahmen eines breit angelegten Korruptionsverfahrens statt, aufgrund dessen mehrere hochrangige Mitarbeiter von JBS bereits inhaftiert worden sind.

Inzwischen hat JBS-Chef Joesley Batista die Korruptionspraxis öffentlich eingestanden und das brasilianische Volk um Verzeihung gebeten.

Mehrere inhaftierte Mitarbeiter von JBS haben in Geständnissen Michel Temer schwer belastet. Sie behaupteten, ihn bereits seit 2010 geschmiert zu haben. Als Beweis lieferten sie aufgezeichnete Gespräche, die Temer hochgradig belasten.

Von Georg Stein, Buenos Aires
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