Zwischenbilanz eines revolutionären Experiments: In Uruguay verkauft der Staat Cannabis

Erste Erfahrungen nach einem halben Jahr: In Uruguay bieten seit Juli Apotheken ganz legal Cannabis an, das vom Staat angebaut und verkauft wird.

Seit Juli vergangenen Jahres ist Uruguay das erste Land der Welt, in dem der Staat Cannabis anbaut und verkauft. Der Vertrieb läuft über die Apotheken, die Kunden müssen sich registieren. Ein revolutionäres Experiment, das auch in Uruguay selbst umstritten ist. Welche Erfahrungen brachten die ersten sechs Monate?

 

 Zwischenbilanz eines revolutionären Experiments: In Uruguay verkauft der Staat Cannabis
Zwischenbilanz eines revolutionären Experiments: In Uruguay verkauft der Staat Cannabis

Eine Apotheke in der Altstadt von Montevideo. Uruguay ist das erste Land der Welt, in dem der Staat offziell Cannabis anbaut und verkauft. Seit Juli vergangenen Jahres ist dies möglich. Das kleine Land in Südamerika mit seinen knapp dreieinhalb Millionen Einwohnern hat sich als erstes bei der Legalisierung von Cannabis derart weit vorgewagt. Der Verkauf in den Apotheken ist der dritte Schritt in einem komplexen Entkriminalisierungsprozess, der Ende 2013 begann.

Joint gegen einen Fingerabdruck
Auch Federico holt sich seinen Stoff ganz legal in der Apotheke. Voraussetzung ist, dass die Kunden sich registrieren lassen. Federicos Bilanz ein halbes Jahr nach Beginn des staatlichen Experiments: “Seit der Verkauf in den Apotheken begonnen hat, scheint das System wirklich gut zu funktionieren. Das einzige Problem ist, dass nicht viele Apotheken Cannabis verkaufen. Oft bilden sich vor denen, die welches verkaufen, lange Schlangen. Aber abgesehen davon habe ich den Eindruck, dass alles gut klappt.”

Bis heute haben sich in der Hauptstadt Montevideo 16 Apotheken dem offziellen Vertrieb über den Staat angeschlossen. Für einen Festpreis von umgerechnet etwas über einen Euro das Gramm kann jeder Kunde bis zu zehn Gramm Cannabis pro Woche kaufen. Allerdings ist der Verkauf auf uruguayische Staatsbürger beschränkt, sie müssen erwachsen sein und sich per Fingerabdruck ausweisen – auch wenn ihr Name anonym bleibt.

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